Metzgereien, Obst- und Gemüsehändler sowie Bäckereien gehören in den Niederlanden zu den großen Gewinnern der Corona-Krise. Nach Angaben des Marktforschungsinstituts GfK erwirtschafteten die Fachgeschäfte in den Monaten April, Mai und Juni rund 55 Millionen Euro mehr als sonst im gleichen Zeitraum.

Laut GfK-Mitarbeiter Joop Holla ist es eine Besonderheit, dass kleine Geschäfte Boden auf die großen Supermärkte wie Albert Heijn oder Jumbo gutmachen. Holla betonte gegenüber dem TV-Sender NOS, dass er das in dieser Form seit 30 Jahren nicht mehr erlebt habe: „In den vergangenen Jahren mussten Hunderte von Gemüsehändlern, Metzgern und Bäckern schließen. Die Entwicklung der vergangenen Monate widerspricht diesem Trend.“

Gemüsehändler und Metzgereien sind die größten Gewinner. Sie generierten 40 Prozent bzw. 36 Prozent zusätzlichen Umsatz. Experten erklären diese Auffälligkeit damit, dass Menschen sich in der Corona-Krise bewusster ernährten und auf hochwertige Lebensmittel aus dem Fachhandel setzten. Darüber hinaus wollten viele Bürger während der Krise gerne kleine lokale Unternehme vor Ort unterstützen. Gemüsehändler Paul Biekens aus Dongen (Provinz Noord-Brabant) erklärt, dass die Leute auch aus Hygienegründen in seinen Laden kommen: „Im Supermarkt fassen viele Kunden das Obst und Gemüse an. Das ist bei uns im Laden anders.“ Die Zukunft werde zeigen, ob es sich um einen dauerhaften Trend handelt oder ob die Menschen nach der Corona-Krise wieder vermehrt in den Supermarkt gehen, um mehr Lebensmittel zu kaufen.