Nach einem Jahr Pause wurde in Deutschland wieder das „Jugendwort des Jahres“ gewählt. Gewinner ist in diesem Jahr der Begriff „lost“. In einem finalen Online-Voting konnten Jugendliche aus den Begriffen „wild“, „lost“ und „cringe“ wählen. Nach Angaben des Pons-Verlag waren zuvor insgesamt eine Million Vorschläge eingegangen. Eine Person, die „lost“ ist, ist zum Beispiel ahnungslos, unsicher oder überfordert.

48 Prozent der Stimmen entfielen auf das Siegerwort. „Jugendwörter und Jugendsprache wandeln sich zwar ständig. Sie werden durch Trends und aktuelle Themen aus den Bereichen Musik, Kunst, Gesellschaft, Politik und sogar Memes beeinflusst. Aber vielleicht passt das diesjährige Jugendwort des Jahres auch ganz gut in die aktuelle Situation, in der wir alle stecken. Womöglich sind wir durch Corona so „lost“, wie noch nie zuvor“, sagt der Pons-Verlag, der die Wahl organisiert hatte.

Die Wahl zum „Jugendwort des Jahres“ wurde einst vom Langenscheidt initiiert. Langenscheidt wurde Anfang 2019 von Pons übernommen. Im vergangenen Jahr pausierte daher die Wahl des Jugendworts.

Bei der diesjährigen Wahl hatten die Worte „wild“ (oder auch „wyld“ geschrieben) und „cringe“ das Nachsehen. „Wild“ wird benutzt, wenn etwas starke Emotionen auslöst oder schockierend und polarisierend ist. Es hat das früher beliebte „krass“ vielerorts abgelöst. „Cringe“ ist etwas, das peinlich ist oder etwas, für das man Fremdscham empfindet.

Hier die bisherigen Sieger des deutschen „Jugendwort des Jahres“:

2018: „Ehrenmann/Ehrenfrau“:
Jemand, der etwas Besonderes leistet

2017: „I bims“:
Der Ausdruck bedeutet „Ich bin“ oder „Ich bin’s“. Ein Sprachphänomen aus den sozialen Medien.

2016: „Fly sein“:
Ausdruck aus der Hip-Hop-Szene: jemand oder etwas „geht besonders ab“.

2015: „Smombie“:
Mischwort aus Smartphone und Zombie. Jemand, der nur noch auf sein Handy starrt.

2014: „Läuft bei dir“.
Hier wurde ein ganze Satz zum „Jugendwort“ gekürt. Gilt als Synonym für „Du hast es drauf“ oder „cool“ oder „krass“.

2013: „Babo“:
Synonym für Boss, Chef oder Anführer. Der Begriff wurde durch den einen Song des Rappers „Haftbefehl“ bekannt („Chabos wissen, wer der Babo ist“)

2012: „Yolo“:
Ein Akronym, das für „You only live once“ steht – also eine Aufforderung, alle Chancen auf Erlebnisse zu nutzen.

2011: „Swag“:
Der englische Ausdruck für eine „lässig-coole Ausstrahlung“ oder eine „charismatisch-positive Aura“.

2010: „Niveaulimbo“:
Mit dem Begriff beschrieben Jugendliche das Absinken des Niveaus beispielsweise im Fernsehprogramm, bei Partys oder in Gesprächen.

2009: „hartzen“:
Das an Hartz IV angelehnte Wort kann als Synonym für faulenzen, gelangweilt herumhängen oder auch „arbeitslos sein“ dienen.

2008: „Gammelfleischparty“:
Wenig nette Bezeichnung für Partys mit Menschen über 30 Jahren („Ü30-Partys“)