Immer mehr vegane und vegetarische Produkte liegen in den Regalen der Supermärkte – und trotzdem steigt der Fleischkonsum in den Niederlanden bereits im zweiten Jahr in Folge. Jeder Einwohner der Niederlande aß 2019 durchschnittlich etwa 39 Kilo Fleisch. Das geht aus einer Untersuchung der Universität Wageningen hervor. Damit sind die Niederländer*innen noch weit vom deutschen Fleischkonsum (59,5 Kilo pro Jahr) entfernt. Aber in Deutschland ist der Trend fallend.

Schweinefleisch ist in den Niederlanden besonders beliebt. Jeder Bürger aß im Jahr 2019 durchschnittlich 18,5 Kilo Schweinefleisch. Hähnchenfleisch (11,5 kg) und Rindfleisch (8 kg) wurden etwas seltener gegessen. Nach Einschätzung von Experten aus der Ernährungsberatung ist das zu viel Fleisch. Vorgaben vom niederländischen Ernährungszentrum (Voedingscentrum) empfehlen, maximal 500 Gramm Fleisch pro Woche zu essen. Das sind etwa 26 Kilo pro Jahr.

Davon sind die Menschen in Deutschland noch weiter entfernt. Nach Angaben des Forschungsbüros Statista aß jeder Bürger in Deutschland im vergangenen Jahr 59,5 Kilogramm Fleisch pro Person. Die Zahlen von Statista zeigen aber auch, dass der Fleischkonsum in Deutschland stetig abnimmt. Die Erhebungen der Studie stimmen auch mit den Einschätzungen des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft überein. Demnach essen aktuell 26 Prozent der Deutschen täglich Fleisch. Im Jahr 2015 waren es noch 34 Prozent.

Die so genannte EAT-Lancet-Kommission hat untersucht, wie die zukünftige Weltbevölkerung von 10 Milliarden Menschen im Jahr 2050 mit einer gesundheitsfördernden Ernährung versorgt werden kann – ohne dass die Erde an ihre ökologischen Belastungsgrenzen kommt. Die Kommission empfiehlt einen Fleischkonsum von 15,5 Kilogramm pro Jahr. Ein Wert, von dem sowohl Deutschland als auch die Niederlande noch weit entfernt sind.