Kürzlich sorgte ein interner Bericht des Bundesrechnungshofs für einen Schock in der Region: Darin hieß es, dass der Bau der Friesenbrücke bis zum Jahr 2030 dauern könnte. Auch eine deutliche Kostensteigerung sei möglich. Die grüne Landtagsabgeordnete Meta Janssen-Kucz stellte daraufhin eine Anfrage an die niedersächsische Landesregierung. Das Ergebnis ist aus Sicht der Ostfriesin ernüchternd: „Die Landesregierung bleibt konkrete Antworten schuldig – insbesondere auf die Frage, wie sie den Neubau bis 2024 sicherstellen und eine Kostenexplosion verhindern will.“

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Darüber hinaus teilte die Landesregierung mit, dass man im regelmäßigen Austausch mit der Deutschen Bahn sei und auf eine rechtzeitige Fertigstellung der Brücke bis 2024 hoffe. Landtags-Vizepräsidentin Janssen-Kucz bewertet das kritisch: „Offensichtlich verlässt sich die Landesregierung allein auf die Angaben von der Deutschen Bahn. Die Landesregierung erweckt nicht den Eindruck, dass sie alles tut, um den Menschen hier in der Region möglichst schnell eine Brücke zurückzugeben, die auch im Rahmen der veranschlagten Kosten bleibt.“ Die Grüne betont weiter: „Hannover sollte beständig Druck auf den Bund und damit das Bundesverkehrsministerium ausüben. Allein auf das Prinzip ‚Die Hoffnung stirbt zuletzt‘ zu setzen, reicht nicht.“

Wie die DB Netz AG offenbar der Landesregierung mitteilte, sei die im Bericht des Bundesrechnungshofes genannte Situation (Brückenfertigstellung erst 2030 und deutlich höhere Kosten) ein „hypothetisches Worst-Case-Risikoszenario, bei dem unter anderem Verzögerungen durch mehrjährige Klageverfahren“ berücksichtigt worden seien.

Die Friesenbrücke ist eine Eisenbahnbrücke in Weener. Sie war 2015 von einem Schiff gerammt worden. Seitdem ist die Bahnverbindung zwischen Leer und den Niederlanden unterbrochen. Für die geplante schnelle Zugverbindung „Wunderline“ zwischen Bremen und Groningen spielt die Brücke eine elementare Rolle.