Der Arbeitsmarkt in Deutschland ist im EU-Vergleich trotz der Corona-Krise robust. Das heißt aber nicht, dass die Menschen mit ihrer Arbeitssituation glücklich sind. Das betrifft vor allem Männer. 22 Prozent der Männer ab 16 Jahren sind unzufrieden mit ihrer Arbeit, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt. In den Niederlanden zeigt sich ein ganz anderes Bild – vor allem auch hinsichtlich Teilzeit-Arbeit.

Mehr als die Hälfte der Männer in Deutschland waren mit ihrer Arbeit mittelmäßig zufrieden (55 Prozent). Hier lag der EU-Durchschnitt bei 59 Prozent. 23 Prozent gaben an, sehr zufrieden zu sein (EU: 24 Prozent).

Am unzufriedensten mit ihrem Arbeitsplatz sind Männer in wirtschaftlich schwächeren EU-Staaten: Am häufigsten in Bulgarien (36 Prozent), gefolgt von Griechenland (30 Prozent) und der Slowakei (23 Prozent). Direkt dahinter lagen Kroatien, Deutschland und Litauen mit 22 Prozent. Am geringsten war der Anteil der mit ihrer Arbeit unzufriedenen Männer in Finnland (5 Prozent) und den Niederlanden (8 Prozent). Im EU-Durchschnitt waren es 17 Prozent.

80 Prozent der Männer in Deutschland in der Altersgruppe von 15 bis 64 Jahren haben einen Arbeitsplatz. Damit waren sie im EU-Vergleich (74 Prozent) überdurchschnittlich häufig erwerbstätig. Nur in Tschechien, den Niederlanden und Malta (jeweils 82 Prozent) war die Quote noch höher. Zum Vergleich: Frauen in Deutschland kamen auf eine Erwerbstätigenquote von 73 Prozent, die 9 Prozentpunkte über dem EU-Durchschnitt liegt.

Große Unterschiede zwischen den Niederlanden und Deutschland zeigen sich in der Teilzeit-Arbeit. In Deutschland arbeiteten nur etwa 10 Prozent der erwerbstätigen Männer im Jahr 2019 in Teilzeit. Damit lag Deutschland nur knapp über dem EU-Durchschnitt (9 Prozent). Der Vergleich mit den erwerbstätigen Frauen offenbart große Unterschiede: Mit 47 Prozent war rund die Hälfte der erwerbstätigen Frauen teilzeitbeschäftigt. Das sind 15 Prozentpunkte mehr als im EU-Durchschnitt.

Den höchsten Anteil in Teilzeit arbeitender Männer innerhalb der EU verzeichnen die Niederlande mit 28 Prozent. Dahinter reihten sich skandinavische Länder ein: Dänemark mit 15 Prozent sowie Schweden mit 13 Prozent. Der Anteil der in Teilzeit arbeitenden Männer stieg in den vergangenen zehn Jahren nur langsam. Seit 2010 nahm er in Deutschland wie auch im EU-Durchschnitt um rund einen Prozentpunkt zu.