In den Niederlanden gibt es Überlegungen, als Maßnahme gegen die Ausbreitung des Corona-Virus eine Ausgangssperre einzuführen. Nach Informationen von „RTL Nieuws“ arbeitet die Regierung an einer entsprechenden Vorgabe. Doch es gibt Widerstand gegen das Vorhaben.

Die Einführung einer Ausgangssperre wird in Erwägung gezogen, da die Zahlen der Corona-Infektionen trotz des Lockdowns (seit dem 15. Dezember) nur wenig gesunken sind. Zudem bereitet die „britische Mutation“ des Virus, die in den Niederlanden schon nachgewiesen wurden, den Verantwortlichen Sorgen.

Da viele Besuche vor allem in den Abendstunden stattfinden, soll eine Ausgangssperre die Kontakte weiter beschränken, damit die Corona-Zahlen endlich deutlich nach unten gehen. Allerdings regt sich Widerstand gegen die Einführung einer Ausgangssperre. Vertreter unterschiedlicher Parteien äußerten ihre Skepsis – darunter auch Politiker der linksliberalen Regierungspartei D66. Auch mehrere Bürgermeister*innen und die Polizei stellen die Einführung einer Ausgangssperre infrage. Die Polizei verweist darauf, dass es sehr schwierig wäre, eine Ausgangssperre wirklich durchzusetzen. Andere Kritiker zweifeln an der Effizienz der Maßnahme.

Deshalb ist klar, dass die Maßnahme nicht kurzfristig umgesetzt wird. Somit ist am heutigen Abend keine Ankündigung dazu zu erwarten, wenn der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte zu einer weiteren Corona-Pressekonferenz vor die Kameras tritt. Erwartet wird hingegen, dass er die Verlängerung des Lockdowns in den Niederlanden bis mindestens zum 9. Februar bekannt gibt.

In anderen europäischen Ländern wie Belgien, Frankreich, Spanien, Italien und Großbritannien wurden während der Corona-Krise bereits Ausgangssperren verhängt. Zumeist sanken daraufhin die Corona-Zahlen. Auch in Deutschland griffen einige Landkreise schon zu dieser Maßnahme – sogar im Norden: Im Landkreis Grafschaft Bentheim endet die mehrwöchige Ausgangssperre (täglich zwischen 21 Uhr und 5 Uhr) am heutigen Dienstag, 12. Januar. Die Maßnahme wird zunächst nicht verlängert, da die Corona-Zahlen deutlich sanken. Sollte es zu einem erneuten Anstieg kommen, schließen die Landkreis-Verantwortlichen eine weitere Ausgangssperre nicht aus.

Lesen Sie hier zu dem Thema auch unseren Meinungsbeitrag zum Thema „Ausgangssperre in den Niederlanden“.