Rund 60 Prozent der niederländischen Landwirte im Alter ab 55 Jahren haben noch keine Nachfolgeregelung für ihren Betrieb gefunden. Das bedeutet, dass die Zukunft von rund 16.000 landwirtschaftlichen Betrieben unklar ist. Das geht aus aktuellen Zahlen der niederländischen Statistikbehörde (CBS) hervor.

In den Niederlanden gibt es über 52.000 landwirtschaftliche Betriebe. Mehr als 27.000 dieser Betriebe werden von einem Landwirt im Alter von 55 Jahren oder älter geführt. 11.000 von ihnen haben inzwischen eine Nachfolgeregelung für die Zukunft gefunden, aber für 16.000 Betriebe (59 Prozent) ist noch unklar, wie die Zukunft aussieht.

Im Vergleich zu 2016 scheint sich die Situation ganz leicht verbessert zu haben. Damals waren noch 60 Prozent der Landwirte im Alter von 55 Jahren und älter auf der Suche nach einem Nachfolger. Doch der Schein trügt: Vor vier Jahren gab es in den Niederlanden noch fast 56.000 landwirtschaftliche Betriebe.

Wesentliche Unterschiede bei Größe und Art
Die Größe des Betriebs spielt eine wichtige Rolle bei der Nachfolgesuche. Für mehr als 70 Prozent der Großbetriebe gibt es bereits eine/n Nachfolger*in. Bei den mittelgroßen (49 Prozent), kleinen (29 Prozent) und sehr kleinen Betrieben (18 Prozent) sieht die Situation hinsichtlich einer Nachfolgeregelung hingegen deutlich schlechter aus.

Auch die Art der Bewirtschaftung spielt eine Rolle. Milchviehbetriebe sind am beliebtesten: 63 Prozent der Milchviehhalter ab 55 Jahren haben bereits eine Nachfolge sichergestellt. Im Ackerbau waren es lediglich 38 Prozent. Am schlechtesten schneiden die Schafhalter ab: Für nur 19 Prozent der Betriebe ist klar, wie die Zukunft aussehen wird.

Regionale Unterschiede
Auch regional gibt es Unterschiede: Milchvieh- und Ackerbaubetriebe im Norden der Niederlande schneiden besser ab als vergleichbare Betriebe im nationalen Durchschnitt. In der Provinz Drenthe haben 68 Prozent der Milchviehhalter und 42 Prozent der Ackerbauern im Alter von 55 Jahren und älter bereits eine/n Nachfolger*in gefunden. In der Provinz Friesland haben 64 Prozent der Milchviehhalter und 40 Prozent der Ackerbaubetriebe bereits eine Nachfolge geregelt. Ackerbauern in der Provinz Groningen (48 Prozent) weisen einen überdurchschnittlich hohen Wert für die Nachfolgeregelung auf. Die Nachfolge für Milchviehbetriebe in der Provinz Groningen haben 63 Prozent der Inhaber*innen geregelt.