In der Reisebranche wird über mögliche Bevorzugungen für Personen diskutiert, die bereits eine Corona-Impfung erhalten haben. Das Thema sorgt für Kontroversen. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass Niederländer*innen und Deutsche mögliche Reise-Auflagen teilweise sehr unterschiedlich bewerten…

Länder wie die Seychellen und Island verkündeten bereits deutliche Reise-Erleichterungen für Personen mit einer Corona-Impfung. Die Seychellen verzichten zum Beispiel bei vollständig geimpften Reisenden auf die obligatorische Quarantäne nach der Ankunft. Nur ein negativer PCR-Test ist dann noch vorzuweisen.

Das Reiseportal Urlaubsguru hat jetzt in einer Umfrage über 5.000 Personen zu diesem Thema befragt.

Urlaub im Ausland: Entweder alle oder keiner…
Die Mehrheit der Befragten in Deutschland (69 Prozent) ist der Meinung, dass Urlaub im Ausland nicht nur für Geimpfte möglich sein sollte. Als Hauptargument wird die Entscheidungsfreiheit darüber, ob man sich impfen lassen möchte, angeführt. Die Entscheidung dürfe nicht automatisch zu Beschränkungen führen. Dennoch würden sich rund 43 Prozent impfen lassen, um Länder mit möglichen Impfvorschriften für die Einreise besuchen zu können. Die Frage, ob man bis zur eigenen Impfung mit dem Reisen warten würde, beantworteten 67 Prozent der Teilnehmenden mit Nein. Nur 23 Prozent können sich vorstellen, bis nach der vollständigen Impfung auf die nächste Reise zu warten. Etwa 10 Prozent sind unentschlossen.

Und wäre es in Ordnung, wenn bereits geimpfte Mitbürger*innen wieder verreisen dürfen, während man selbst noch auf die Impfung wartet? Die Antwort ist eindeutig. Rund 68 Prozent wollen nicht, dass bereits Geimpfte andere Reiseprivilegien genießen als Ungeimpfte. Das Motto scheint also zu sein: Entweder alle oder keiner.

Impffortschritt in Urlaubsländern nicht ausschlaggebend für Reisevorhaben
Nicht nur die eigene Impfung kann vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus im Ausland schützen. Der Impffortschritt in der Bevölkerung im Urlaubsland kann ebenfalls Einfluss darauf haben. Dennoch machen mehr als die Hälfte der Befragten ihre Reiseplanung nicht davon abhängig (58 Prozent). Knapp ein Drittel (26 Prozent) würden ein Reiseland bevorzugen, in dem mehr als die Hälfte der Bevölkerung bereits geimpft ist. 16 Prozent haben dazu noch keine Meinung.

Niederländer deutlich entspannter
Teilnehmer einer identischen Umfrage in den Niederlanden sind deutlich kulanter. Im Vergleich würden sich Niederländer*innen (66 Prozent) eher impfen lassen, um auch in Länder mit strengen Impfvorschriften einreisen zu können. Zudem würden 47 Prozent der Befragten in den Niederlanden auf ihre Impfung warten, bis sie wieder verreisen. In Deutschland waren es nur 23 Prozent der Befragten. Die Befragten in den Niederlanden gewichten auch den Impffortschritt in der Bevölkerung von möglichen Reiseländern stärker. So würden 52 Prozent der niederländischen Befragten ein Reiseland bevorzugen, in dem schon mindestens die Hälfte der Bevölkerung erfolgreich geimpft wurde.

Einreisende ohne Impfung erwünscht?
Ungeimpfte Touristen im eigenen Land sind von 45 Prozent der befragten Niederländer*innen erwünscht. Unter den deutschen Befragten würden 65 Prozent ungeimpfte Touristen im eigenen Land willkommen heißen.

Weitere Ergebnisse der Umfrage gibt es hier.