Das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg hat die coronabedingte Schließung für Neugestaltungen der Dauerausstellungen im Oldenburger Schloss genutzt. Auf Grundlage aktueller Forschungen wurden die beiden Räume zum Thema Nationalsozialismus erneuert.

Die vor allem von Schulklassen häufig besuchten Räume wurden nach Schwerpunktthemen geordnet und setzen sich kritisch mit der Geschichte Oldenburgs und des Oldenburger Landes während der Zeit des Nationalsozialismus auseinander. Neben einführenden Erläuterungen und Daten bietet der erste Ausstellungsraum Vertiefungen zu den Themen Oldenburg im Nationalsozialismus, Kunst und Kunstpolitik, Kindheit und Jugend im Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg.

Informative Texte und großformatige Wandfotos bilden den Rahmen für zahlreiche Originale und Alltagsobjekte aus den Sammlungen des Landesmuseums, die einen vielschichtigen Zugang zur Ausstellungsthematik ermöglichen und Fragen aufwerfen, die in der Ausstellung diskutiert werden können.

Der zweite Ausstellungsraum thematisiert die Diskriminierung und Verfolgung der jüdischen Bevölkerung. Anhand ausgewählter Fotografien und authentischem Archivmaterial werden die Mechanismen rassistischer Unterdrückung und exemplarische Schicksale jüdischer Bürgerinnen und Bürger aus dem Oldenburger Land sichtbar. Darüber hinaus werden Objekte vorgestellt, die aus jüdischem Besitz stammen, während des ‚Dritten Reichs‘ verfolgungsbedingt verkauft werden mussten und im Zuge der Provenienzforschung am Landesmuseum untersucht worden sind.

Provenienzforscher Dr. Marcus Kenzler, Kurator der beiden Themenräume, betont: „Ich freue mich sehr darüber, dass wir die Schließung unserer Häuser dafür nutzen konnten, diese wichtigen Räume im Schloss neu zu gestalten. Insbesondere die museale Thematisierung des Nationalsozialismus verlangt nach einer Präsentation, die auf aktuellen Erkenntnissen basiert didaktisch konzipiert ist.“