Der Bau des Wattenmeer-Zentrums in Wilhelmshaven rückt näher. Im Zentrum wird unter anderem die grenzübergreifende Wattenmeer-Zusammenarbeit zwischen den Niederlanden, Deutschland und Dänemark koordiniert werden. Die Baugenehmigung liegt jetzt vor. Das Verwaltungsgebäude mit seiner gläsernen Hülle entsteht auf einem ehemaligen Luftschutzbunker.

Im Sommer soll der Bau starten. Bis 2023 soll das Gebäude am Banter See im Süden Wilhelmshaven fertig sein. Dort entstehen Arbeitsplätze für etwa 80 niederländische, deutsche sowie dänische Wattenmeerforscher*innen und die Nationalparkverwaltung. Der Fokus der Forschungsarbeit liegt auf dem Klimawandel und dem Artenschutz im Wattenmeer.
Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) war bei der Übergabe der Baugenehmigung vor Ort und betonte: „Das Projekt unterstützt nicht nur die Zusammenarbeit von Deutschland, Dänemark und den Niederlanden, sondern gibt auch der Wattenmeerverwaltung und dem Wattenmeer-Sekretariat ein gemeinsames Dach und eine zentrale Anlaufstelle.“
Mit rund 24 Millionen Euro fällt das Bauvorhaben jedoch deutlich teurer aus als ursprünglich geplant. Anfangs waren die Verantwortlichen von lediglich acht Millionen Euro ausgegangen.
Das Land Niedersachsen unterstützt den Bau mit mehr als fünf Millionen Euro. Der Bund stellt etwa vier Millionen Euro zur Verfügung.
Ein kleines Fragezeichen steht noch hinter der Finanzierung durch die Stadt Wilhelmshaven. Denn wie der NDR berichtet, muss die Stadt für den Bau einen Kredit in Höhe von 13 Millionen aufnehmen. Diesem Kreditantrag müsse allerdings erst noch die niedersächsische Kommunalaufsicht zustimmen.

Für die hohe Investitionssumme bekommt die Stadt aber nicht nur ein funktionelles Partnerschaftszentrum, sondern architektonisch auch „einen großen Gewinn für das Stadtbild in Wilhelmshaven“, wie Olaf Lies betonte.

Im Rahmen des Architektenwettbewerbs zum Bau des Zentrums hatten 14 renommierte Architekturbüros aus dem In- und Ausland ihre Gestaltungsentwürfe eingereicht.
Gewinnerin des internationalen Wettbewerbes wurde die dänische Architektin Dorte Mandrup aus Kopenhagen. Ihr Entwurf „Welt zwischen den Welten“ spiegele „eine kreative Abstraktion des Wattenmeeres“ wider, lobte die Jury. Der Vorschlag beinhaltet, dass der alte Kriegsbunker am Banter See einen Aufbau und eine gläserne Hülle bekommt, die das ganze Bauwerk umschließt.