Nach den E-Autos kommen die E-Flugzeuge. Der Flughafen Groningen gehört ab sofort zu den Airports, auf denen das elektrische Fliegen getestet wird. Bereits in fünf Jahren könnten die ersten Elektroflieger mit Passagieren abheben. Eine Fluggesellschaft ist bereits in Planung. Neben dem Flughafen Groningen Eelde gehören der Flughafen Eindhoven und der Flughafen Rotterdam zu den Test-Flughäfen für das E-Fliegen.

Die Test finden im Rahmen des Projektes „Power Up“ statt. In diesem Projekt wird analysiert, wie schnell das elektrische Fliegen auch mit Passagieren realisiert werden kann und welche Probleme noch auftreten können.

Elektrische Linienflüge
Außerdem wird untersucht, wie ein engmaschiges Netz von elektrischen Linienflügen innerhalb Europas aufgebaut werden kann. Zunächst geht es um Flüge von bis zu 500 Kilometern, später sollen auch Flüge von bis zu 1.000 Kilometern möglich sein. In den ersten Versuchen kommen Flugzeugen zum Einsatz, die vier bis neun Menschen Platz bieten. Später ist auch der Einsatz größerer Passagiermaschinen geplant.

Meiltje de Groot, Direktorin des Groningen Airport Eelde (GAE), freut sich über das Testprojekt: „Im Januar haben wir die Initiative ‚NXT Airport‘ gestartet. Wir haben den Ehrgeiz, den Flughafen nachhaltiger zu machen. Diese neue Zusammenarbeit passt perfekt dazu: Wir haben die Aussicht auf Elektroflüge ab Groningen innerhalb der nächsten fünf Jahre.“ Dabei solle auch die Kombination des elektrischen Fliegens mit grünem Wasserstoff erforscht werden.
„Zukunft der Personenbeförderung“

Mit „PEN EM“ hat sich darüber hinaus kürzlich eine zukünftige Elektro-Fluggesellschaft am Groninger Flughafen niedergelassen. „PEN EM“ arbeitet ebenfalls an der Weiterentwicklung des Fliegens mit elektrischen Passagierflugzeugen. Das Unternehmen plant sogar die Gründung einer eigenen E-Fluggesellschaft für nationale und internationale Flüge.

Jochem Croon, Mitbegründer von „PEN EM“, sagt: „Elektrisches Fliegen hat viele Vorteile. Es ist umweltfreundlicher, verursacht weniger Lärm und macht das Fliegen auf weniger stark frequentierten Strecken rentabel, was die Erreichbarkeit abgelegener Regionen verbessert. Wir sehen darin die Zukunft der Personenbeförderung.“

Laut Croon ist es nicht überraschen, dass die Standortwahl ausgerechnet auf den Flughafen Groningen fiel: „Für uns war das logisch. Es ist schließlich der Flughafen, der mitten in der Wasserstoffregion liegt. Das nördliche Grenzgebiet ist führend bei der Umstellung auf nachhaltige Energiesysteme, insbesondere im Bereich Wasserstoff. Damit können wir optimale Synergien erzielen.“