Die niederländische Bürgerinitiative „Land van Ons“ kauft landwirtschaftliche Flächen auf, um darauf Lebensräume für viele Tierarten zu schaffen. Jetzt hat die Initiative ein großes Stück Land bei Onnen in der Nähe von Groningen erworben. Wir erläutern, wie sich die Bevölkerung an den Aktivitäten beteiligen kann und warum das Beispiel Schule machen könnte.

Das jetzt erworbene 26 Hektar große landwirtschaftliche Areal befindet sich zwischen den Straßen Onneresweg, Dalweg und Gieselgeer. Im Moment ist dies eine Polderlandschaft, auf der nur Gras wächst. Die Bürgerinitiative „Land van Ons“ hat aber ganz andere Pläne für das Gebiet. Sie will zum Beispiel eine so genannte Mosaiklandschaft mit kleinen Äckern, Hecken und Wällen schaffen, so wie es sie früher in dieser Region gab. Außerdem sollen im Mai etwa drei Hektar Land mit Buchweizen angelegt werden. Die blühenden Buchweizen-Pflanzen sollen ein Anziehungspunkt von Bienen und andere Insekten werden. Mit dieser Maßnahme soll sich die Zahl der Insektenarten in der Region wieder erhöhen.

Jeder kann mitmachen
Der Vorsitzende von „Land van Ons“, Franke Remerie, hofft auch auf Unterstützung aus der Bevölkerung: „Das Schöne daran ist, dass sich alle beteiligen können, denn die Natur gehört uns allen. Wir können jetzt die Initiative ergreifen, damit unsere Umwelt wieder attraktiver gestaltet wird.“

„Land van Ons“ ist eine Bürgergenossenschaft, die landwirtschaftliche Flächen aufkauft und nachhaltig bewirtschaftet. Mehr als 12.000 beteiligte Personen haben bereits Geld für den Kauf von etwa 100 Hektar Land in den gesamten Niederlanden (einschließlich des Kaufs der Fläche in Onnen) eingezahlt. Ein Teil der Flächen wird noch ökologisch bewirtschaftet. Intensives Mähen, der Einsatz von Pestiziden und Kunstdüngern sowie der Einsatz von Gülle sind dabei allerdings verboten. Dafür wird versucht, den Säuregehalt des Bodens und den Mineralhaushalt wiederherzustellen.

In unserer Region hat „Land van Ons“ bereits mit der Renaturierung von landwirtschaftlichen Flächen bei Hooghalen (Provinz Drenthe) und Dokkum (Provinz Friesland) begonnen. In vielen Regionen der Niederlande hat die Artenvielfalt in den vergangenen Jahrzehnten dramatisch abgenommen. Die Provinz Friesland hat den größten Rückgang der Artenvielfalt in den gesamten Niederlanden zu verzeichnen.

Alle Infos zu den Projekten von „Land von Ons“ gibt es hier auf der Webseite der Initiative.