In Groningen wurde am Wochenende die Gerrit-Krol-Brücke über den „Van-Starkenborghkanaal“ schwer beschädigt. Das Tankschiff „Bodensee“ aus Mannheim hatte die Brücke gerammt. Verletzt wurde bei dem Unfall niemand – viel Glück hatte aber ein Rollerfahrer, der sich auf der Brücke befand. Die Folgen für die Schifffahrt und den Straßenverkehr waren allerdings schwerwiegend.

Das Schiff war auf dem Weg von Straßburg nach Delfzijl. Kurz nach Mitternacht in der Nacht von Freitag auf Samstag kam es zur Kollision mit der Brücke. Wie der Fernsehsender RTV Noord berichtet, soll der tschechische Kapitän des Schiffes gesagt haben, dass er die Brücke nicht gesehen habe. Der 59-jährige Kapitän stand nach Polizei-Angaben aber nicht unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen. Gegen den Mann wurde jedoch Anzeige erstattet.

Rollerfahrer auf der Brücke
Glück im Unglück hatte ein 21-jähriger Mann. Er war mit einem Roller auf der Brücke unterwegs, als diese von dem Schiff gerammt wurde. Der Rollerfahrer stürzte, weil die Brücke nach dem Aufprall wackelte. Er wurde dabei aber nicht verletzt. Auch die vier Besatzungsmitglieder des Schiffes blieben unverletzt. Die Brücke wurde allerdings schwer beschädigt. Zahlreiche Brückenteile stürzten beim dem Aufprall ins Wasser.

Die Gerrit-Krol-Brücke spielt im Straßenverkehr im Norden Groningens eine wichtige Rolle. Zwar wird sie auch von vielen Autofahrer*innen genutzt, noch wichtiger ist allerdings ihre Funktion als Fahrradverbindung im Norden der Stadt Groningen. Rund 15.000 Radfahrer*innen überqueren täglich die Brücke, die die Stadtteile Beijum und De Hunze mit dem Stadtzentrum von Groningen verbindet. Nach dem Aufprall ist die Brücke weder für Autos noch für Fahrräder befahrbar. Und auch auf die Schifffahrt hat der Unfall Auswirkungen. Die Wasserstraße Lemmer-Delfzijl kann nicht genutzt werden, da die Brücke die Fahrrinne versperrt. Das sorgt dort für Stau: Am Sonntagabend warteten dort etwa 20 Schiffe auf ihre Weiterfahrt auf dem Kanal.

Voraussichtlich Montag wieder passierbar
Auch am heutigen Montagmorgen war die Situation noch unverändert, wie die niederländische Wasserstraßen-Behörde „Rijkswaterstaat Noord“ bestätigt. Im Laufe des Tages soll aber die Freigabe der Brücke für Fußgänger*innen, Radfahrende sowie den Schiffsverkehr wieder freigegeben werden. Autofahrer*innen müssen sich noch etwas gedulden.