Im Frühjahr wurde der niederländisch-deutsche Tourismuspreis „Barrierefrei“ im Rahmen des Interreg-Projektes „Watten-Agenda 2.0“ ausgeschrieben. Innovative Projekte zur Verbesserung der barrierefreien Tourismus-Angebote in der Region konnten sich bewerben. Die Jury hat jetzt die ersten Entscheidungen getroffen.

„Die eingereichten Bewerbungen waren vielseitig und decken eine große Bandbreite an touristischen Dienstleistungen in der Wattenmeer-Region ab. Die Kreativität und das Engagement der Projekte begeistert uns sehr“, so Imke Wemken, Geschäftsführerin der Ostfriesland Tourismus GmbH (OTG). Die OTG ist zugleich federführendes Partner des Projektes „Watten-Agenda 2.0“.

Insgesamt wurden elf Bewerbungen aus der deutschen und niederländischen Wattenmeer-Region eingereicht. Drei Projekte haben es in die Endauswahl geschafft. Die Sieger werden im November gekürt.Die Bewertung wurde von einer sechsköpfigen Jury mit Expert*innen aus Tourismus, Politik und Wirtschaft aus Deutschland und den Niederlanden vorgenommen.

Nach mehreren Auswahlrunden stehen diese Nominierten für die ersten drei Plätze fest:
– Joke Pouliart von Waddensea.travel aus Carolinensiel mit der Projektidee „WEAV.land“:
WEAV.land steht für Work 4.0 – Event – Accessibility – Vacation. Dabei soll ein neuer inklusiver „Coworking-Space“ in Carolinensiel entstehen. An diesem Ort sollen Arbeit und Urlaub für Menschen mit und ohne Behinderungen verknüpft werden (Stichwort „Workation“ = Work & Vacation).

– Bianca Waamelink en Hieke Wouda von „Het Gastengilde“ aus Damwâld mit der Projektidee „Vraag het ze lekker zelf“:
„Fragt sie am besten selbst“ ist der Name eines Projektes des Netzwerks „Het GastenGilde“ aus Damwâld. Die Idee dahinter ist, Rollstuhlfahrer*innen selbst auf Reisen zu schicken und ihre Erfahrungsberichte zu sammeln. Das Ziel ist, eine Übersichtskarte zur barrierefreien Situation im Tourismus zu erstellen und eine Liste mit Handlungsempfehlungen für Unternehmen und Institutionen zu erarbeiten. So soll das Thema „Barrierefreiheit im Tourismus“ in der gesamten Region vorangetrieben werden.

– Der kleine Familienbetrieb „Puur Terschelling“ aus Oosterend mit dem Projekt „Puur Barrièrevrij de eilander natuur beleven“: Mit diesem Projekt soll ALLEN Kindern das Reiten in der Natur ermöglicht werden. Dazu wird ein spezieller Sattel entwickelt, der es auch Kindern mit Behinderung ermöglicht, auf den Pferden zu reiten. Zudem sollen künftig inklusive Pferde-Feriencamps angeboten werden.

Die Preisverleihung findet im November in Leeuwarden statt. Weitere Informationen zu den Nominierten und allen weiteren Bewerbern finden sich unter www.watten-agenda.de/tourismuspreis

Hier berichteten wir im Frühjahr über die Ausschreibung zu dem Wettbewerb.

Das Jurymitglied Veit Riffer war jetzt sechs Tage im Rahmen des Watten-Agenda 2.0 Projektes in Ostfriesland unterwegs, um seine Erfahrungen als Rollstuhlfahrer und Handbiker in einem Online-Blog zu teilen. Der Blog enthält auch seine Eindrücke von der Jurysitzung: https://bike-o-matic.blogspot.com/

Die Jurymitglieder
• Tino Richter, Sprecher der bundesweit agierenden Arbeitsgemeinschaft „Leichter Reisen – Barrierefreie Urlaubsziele in Deutschland“
• Dr. Kai Pagenkopf, Consulting-Büro Dr. Kai Pagenkopf
• Veit Riffer, Blogger bike-o-matic
• Thijs de Groot, Nederlands Bureau voor Toerisme & Congressen (NBTC)
• Jürn Bunje, Nationalparkverwaltung Nds. Wattenmeer
• Gerard de Nooij, Ongehinderd (Gründer einer Info-App und -Webseite zur Barrierefreiheit in den Niederlanden, digital zugeschaltet)

Begleitet wurde die Jury durch “Vertreter*innen der Watten-Agenda 2.0”:
• Imke Wemken, Ostfriesland Tourismus GmbH
• Maike Fockens, Ostfriesland Tourismus GmbH
• Monique Pruyt, Provincie Fryslân