Die Stadt Stavoren in Friesland hat gerade mal etwa 1.000 Einwohner*innen. Bekannt ist der Ort am IJsselmeer unter anderem als älteste der elf friesischen Städte – auf den Seiten der Los Angeles Times wurde aber aus einem ganz anderen Grund über Stavoren berichtet.

Denn die LA Times listete auf ihren Reiseseiten das „Hotel De Vrouwe van Stavoren“ als eines der ungewöhnlichsten Reiseziele weltweit auf. Der Clou: Gäste können dort auch in Weinfässern übernachten. Zwölf dieser Fässer stehen inzwischen für Übernachtungen zur Verfügung – vier mit einem Fassungsvermögen von 15.000 Litern und acht mit einem Fassungsvermögen von 23.000 Litern.
Die ungewöhnliche Idee kam Hotel-Eigentümer Bauke Kolk bereits Anfang der 1980er Jahre in der Schweiz. „Dort habe ich damals eine Jugendherberge in einem Weinfass gesehen. Ich dachte mir, dass sich das auch auf den Hotelbetrieb in den Niederlanden übertragen lässt“, so Kolk. Zunächst war es gar nicht so einfach, eine Genehmigung für die Nutzung der Weinfässer als Hotelzimmer zu bekommen. Doch nach einem Jahr der Vorbereitung und Umsetzung konnte es losgehen.
Das war im Jahr 1981. Obwohl in Friesland also schon über 40 Jahre Übernachtungen in Weinfässern möglich sind, sind viele Gäste immer noch überrascht. Lange Zeit galt das Hotel als Geheimtipp für eine ungewöhnliche Übernachtung. Erst mit überregionalen Berichterstattungen wie in der LA Times wuchs das Interesse. Deshalb ergänzte Kolk vor einiger Zeit die vier ursprünglichen Weinfässer um acht weitere, die er in Frankreich kaufen konnte. Die Bottiche wurden dort tatsächlich viele Jahr für die Weinlagerung genutzt. Inzwischen bieten in Stavoren einige der Weinfässer auch viel mehr als die pure Übernachtungsmöglichkeit. So gibt es sogar Fässer mit Sauna und Whirlpool. Besucher*innen aus der ganzen Welt reisen deswegen in das kleine friesische Örtchen. Die Kombination mit der direkten Lage des Hotels am Hafen und dem damit verbundenen maritimen Flair macht die Übernachtung für viele Reisende zusätzlich interessant. Es seien aber auffällig viele Weinliebhaber, die gerne mal in einem der Holzfässer übernachten wollen, erklärt der Hotelbesitzer. Für ihn selbst sei jedoch die besondere Atmosphäre ausschlaggebend. „Denn ich trinke keinen Alkohol“, schmunzelt Kolk, der das Hotel einst von seinen Eltern übernahm.