Die Universität Oldenburg wird mit ihrem langjährigen strategischen Partner, der Rijksuniversiteit Groningen (Niederlande), künftig nicht mehr nur von den Heimatstandorten der beiden Universitäten aus zusammenarbeiten, sondern auch an einem Ort, der fast exakt auf halber Strecke zwischen den beiden Städten liegt: in Papenburg. Im Mittelpunkt stehen dabei der Wissenstransfer in die Region und die Zusammenarbeit mit lokalen Partnern vor Ort. Die Ausarbeitung und Umsetzung eines entsprechenden Konzepts fördert das Niedersächsische Wissenschaftsministerium mit rund 300.000 Euro aus Mitteln des Niedersächsischen Vorab der VolkswagenStiftung.
Die Rahmenbedingungen wurde bereits im Herbst bei einer Zusammenkunft in der Geschäftsstelle der Ems Dollart Region (EDR) in Bad Nieuweschans erörtert (wir berichteten hier). Jetzt überreichte Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler den Förderbescheid und sagte: „Wir fördern hier den Aufbau regional vernetzter Innovationssysteme, um Ergebnisse aus der Wissenschaft schneller in die Anwendung zu bekommen und so Arbeitsplätze und Wohlstand in der Region zu sichern. Ich bin überzeugt, dass sich die geplanten Arbeiten zu einem Musterbeispiel grenzübergreifender Zusammenarbeit in zahlreichen Themenfeldern entwickeln werden, getragen von zwei starken Universitäten gemeinsam mit hochmotivierten Akteuren vor Ort.“
Wissenstransfer und der Dialog mit der Gesellschaft gehören ausdrücklich zu den Handlungsfeldern, auf denen die Universitäten Oldenburg und Groningen in den kommenden Jahren verstärkt zusammenarbeiten wollen. Das haben sie bereits im vergangenen Jahr in ihrem gemeinsamen Strategiepapier, der „Roadmap for Cooperation 2020-2030“, festgelegt. „Unsere mehr als vier Jahrzehnte währende Zusammenarbeit jetzt auf den Standort Papenburg auszuweiten, ist Ausdruck unserer gemeinsamen Ziele für die Region“, erklärte Prof. Dr. Ralph Bruder, Präsident der Universität Oldenburg. Dazu gehöre neben dem Transfer von Know-how in die Region auch die Gewinnung von Fach- und Führungskräften auf beiden Seiten der Grenze.
Papenburg ist bereits seit 2017 Hochschulstandort der Universität Groningen. Die „University of Groningen North West Germany“ war zunächst befristet. Seit vergangenem Jahr ist klar: Der Standort im nördlichen Emsland bleibt dauerhaft bestehen. Das Hauptziel: akademische Forschungs- und Bildungsprogramme zu gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Themen aufzubauen.
„Wir sind dankbar, dass das Niedersächsische Wissenschaftsministerium unsere Partnerschaft mit der Universität Oldenburg schätzt und hilft, den Ausbau unseres gemeinsamen regionalen Wissenstransfers und damit unsere wirtschaftliche und gesellschaftliche Wirkung zu stärken“, sagt Jouke de Vries, Präsident der Rijksuniversiteit Groningen. Er sei davon überzeugt, dass die Zusammenarbeit vor Ort die regionale Entwicklung weiter fördert und einen Mehrwert für alle Beteiligten schafft.
Bei der Kooperation der Universitäten Oldenburg und Groningen mit dem Wirtschaftsraum Papenburg-Dörpen sollen Themen im Mittelpunkt stehen, die für die Region von zentraler Bedeutung sind. Dazu zählen etwa Energie, Gesundheit, nachhaltige Gesellschaft und Digitalisierung.