Eine direkte Zugverbindung zwischen Groningen und Bremen ist das erklärte Ziel der Verantwortlichen der sogenannten „Wunderline“. Jetzt beschlossen die Mitglieder des Wunderline-Lenkungsausschusses, die Möglichkeiten für diese direkte Zugverbindung in einer Studie untersuchen zu lassen.
Plan sei es, diese direkte Verbindung auch an das transeuropäische Bahnnetz anzuschließen. Dabei handelt es sich um einen europäischen Plan zur besseren Vernetzung der Länder per Bahn. Wenn alles klappt wie geplant, wird es für deutsche und niederländische Fahrgäste aus der nördlichen Grenzregion deutlich einfacher und schneller werden, mit dem Zug nach Skandinavien, Brüssel, Paris oder London zu reisen.

Die Machbarkeitsstudie für eine Direktverbindung ist der letzte noch ausstehende Teil der Vereinbarung aus dem Wunderline-Kooperationsvertrag des Jahres 2019. Deshalb wird der Lenkungsausschuss untersuchen (lassen), ob und in welcher Form eine direkte Zugverbindung zwischen Bremen und Groningen wirklich realisierbar ist. Die Ergebnisse der Untersuchung sollen im Jahr 2023 vorliegen.

Neben der Studie zur direkten Verbindung arbeiten die Wunderline-Partner auch an den notwendigen Gleisarbeiten, um die Bahnverbindung bis 2024 in Betrieb zu nehmen.
Die größten Sorgen bereitete bisher bekanntlich die zerstörte Friesenbrücke bei Weener, an der aber inzwischen auch die Planungen und Arbeiten zum Neubau begonnen haben, der ebenfalls 2024 fertiggestellt sein soll.
Die notwendigen Gleisarbeiten sorgen dann bereits im ersten Schritt dafür, dass Bahnreisende auf dem Weg von Groningen nach Bremen 20 Minuten weniger Fahrtzeit benötigen. Eine direkte Verbindung könnte weitere Zeit einsparen.

Fleur Gräper-van Koolwijk, Delegierte der Provinz Groningen, freut sich, dass es die Studie geben wird: „Seit dem ersten Moment, in dem wir an der Verbesserung der Bahnverbindung zwischen Groningen und Bremen gearbeitet haben, haben wir den Wunsch, einen direkten Zug zu realisieren. Ich sehe realistische Chancen für einen Direktzug, um die Reise von Groningen nach Bremen noch bequemer zu machen und eine interessante Verbindung zu internationalen Bahnhöfen zu schaffen.“

Berend Lindner, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung, beton: „Das Land Niedersachsen engagiert sich für die Wunderline, weil wir wissen, wie wichtig sie für die deutsch-niederländische Grenzregion ist und was der Ausbau dieser Zugverbindung für die sozioökonomische Entwicklung der Region bedeuten kann. Wir sehen dieses Projekt als europäisches Modellprojekt und als weiteren Katalysator für die grenzübergreifende Zusammenarbeit.“

Die Europäische Kommission sieht die Wunderline nach Angaben der Wunderline-Organisator*innen als ein europäisches Vorzeigeprojekt. Die Untersuchung zur Machbarkeit einer Direktverbindung ist ein erster Schritt.

Die niederländische Staatssekretärin für Infrastruktur und Wasserwirtschaft Vivianne Heijnen sagt: „Im niederländischen Koalitionsvertrag wurde vereinbart, dass wir erforschen, wie wir bessere internationale Zugverbindungen mit Norddeutschland realisieren können. Eine gute und schnelle Verbindung zwischen Groningen und Bremen wäre eine logische Verbindung. Sie verbindet die Universitätsstädte und kann zum Wissenstransfer und zur Stärkung der Wirtschaft beitragen. Von Bremen aus kann man auch problemlos in Städte wie Hamburg und Berlin weiterreisen. Ich bin gespannt auf die Ergebnisse der Studie.“