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Metalcore in Wohlfühl-Atmosphäre: Caliban stehen derzeit bei zahlreichen bekannten Festivals auf der Bühne – zum Beispiel vergangenen Woche vor 40.000 Besucher*innen beim Summer Breeze Open Air in Bayern. Das Kontrastprogramm gab es jetzt im Leeraner Zollhaus. Dort waren es zwar „nur“ 350 Zuschauer. „Trotzdem war es intensiver als beim Festival“, sagte Caliban-Sänger Andy Dörner nach dem Konzert. Denn im Zollhaus galt: Mittendrin statt nur dabei. Keine Absperrungen, keine Distanz – und Andy Dörner nahm die Gegebenheiten dankend an. Das Publikum war bester Laune, tanzte ausgelassen im Circle Pit zu bekannten älteren Songs wie Paralyzed oder Memorial und Stücken vom aktuellen Album „Dystopia“, das bis auf Platz 6 der deutschen Album-Charts geklettert war. Und Dörner gestand, dass er nervöser war als üblich. „Denn, wenn ich mich hier umschaue, sehe ich so viele bekannte Gesichter. Das macht es ganz besonders.“ Für den Caliban-Frontmann war es ein Heimspiel. Die Zugaben sang er passenderweise im Trikot des Fußballklubs SV Borussia Leer, den er schon lange unterstützt. Seit vielen Jahren wohnt er in Leer. Auftritte der Band waren in Ostfriesland waren dennoch selten – zumal die restlichen Caliban-Mitglieder in anderen Teilen Deutschlands leben. „Umso schöner, dass es jetzt geklappt hat. Und es war ein großartiger Abend“, sagte Zollhaus-Booker Marco Hanneken, der es sich nicht nehmen ließ, ebenfalls mit einem Stage Dive von der Bühne zu springen. Da hatte sich das Geschehen schon fast komplett verlagert: Fast alle Gäste waren auf die Bühne geklettert – und sangen dort von gemeinsam mit der Band die letzten Songs des umjubelten Auftritts. Viel familiärer dürfte sich ein Metalcore-Konzert vermutlich nie angefühlt haben.