Vergangene Woche berichteten wir, dass der Amateurfußball in Niedersachsen aufgrund der Coronakrise „bis auf Weiteres“ ruhen wird. Das hatte der Niedersächsische Fußballverband (NFV) mitgeteilt und damit seine ursprüngliche Maßnahme, den Spielbetrieb bis zum 19. April einzustellen, auf unbestimmte Zeit verlängert.

Der Fußballkreis Emsland hat sich nun deutlich dazu positioniert. Die Verantwortlichen aus dem Emsland hätten lieber eine Vorgehensweise wie in den Niederlanden gesehen. Die Saison in den Amateurligen wurde dort komplett abgebrochen. Alle Ergebnisse wurden annulliert. Es gibt keine Auf- und Absteiger (wir berichteten hier).

Das hält auch Hubert Börger für die fairste Lösung. Der Vorsitzende des NFV-Kreises Emsland hatte diese Option mit mehreren emsländischen Vereinen besprochen und uneingeschränkte Zustimmung erhalten. Den Vorschlag übermittelte der Fußballkreis Emsland auch dem NFV in Barsinghausen – dort entschieden sich die Verantwortlichen allerdings für einen Aufschub statt einen Abbruch. „Wir dürfen durch Fußball keine Menschen in Gefahr bringen. Dafür gibt es nie eine Rechtfertigung“, sagt Hubert Börger. Dazu kämen viele organisatorische Probleme. Selbst wenn noch wieder gespielt werden könne, fehle die Zeit, um Termine für alle Nachholspiele zu finden. Es bleibe zudem die Unklarheit, die nach dem Aufschub durch den NFV herrscht. Die Planungssicherheit fehle komplett. Da helfe auch die NFV-Ankündigung nicht, dass die Klubs zwei Wochen vorher benachrichtigt werden, falls es doch weitergeht.

In der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ) bekam der Fußballkreis Emsland Zuspruch von Spielern und Trainern. So sagte Max Veer vom emsländischen Bezirksligisten ASV Altenlingen gegenüber der NOZ: „Ich halte es nur für richtig, dass die gesamte Saison abgebrochen wird.“ Dabei geht es ihm nicht nur um die Aktiven auf dem Platz: „Bei unseren Spielen sind viele Rentner zu Gast, die zu einer sehr gefährdeten Gruppe gehören.“