„Immobilien an der Nordseeküste sind weiterhin sehr gefragt. Sogar während der Corona-Krise konnten wir dort keinen nennenswerten Rückgang der Nachfrage nach Immobilien beobachten“, sagt Felix Jahn vom Immobilien-Dienstleister „McMakler“. Dem entsprechend stiegen die durchschnittlichen Immobilienpreise im ersten Quartal 2020 gegenüber dem ersten Quartal 2019 fast überall weiter an. Der Trend bestätigt sich jedoch nicht an allen Orten. Emden verzeichnete einen Preisrückgang um ein Prozent. Auf den Ostfriesischen Inseln sanken die Preise um zwei Prozent.

Dennoch ist das Preisniveau dort weiterhin sehr hoch, wie die Analyse* von „McMakler“ ergibt. Kaufinteressenten müssen auf den Ostfriesischen Inseln mit durchschnittlich 6.962 Euro pro Quadratmeter am tiefsten für Wohnimmobilien in die Tasche greifen. Nirgendwo an der Nordsee ist es teurer – auch nicht auf den Nordfriesischen Inseln wie Sylt und Föhr (5.932 Euro pro Quadratmeter).

Wer also auf den Ostfriesischen Inseln eine relativ neue Immobilie mit einer Größe von 150 Quadratmetern kauft, muss sich weiterhin auf einen Preis von über einer Million Euro einstellen.
„Nach jahrelangem Preisanstieg geben die Preise auf den Inseln der Nordseeküste etwas nach. Die preisliche Schmerzgrenze scheint erreicht und pegelt sich auf hohem Niveau ein“, sagt Felix Jahn. Wer trotz der hohen Preise mit einer Immobilie auf den Inseln liebäugelt, für den könne es sich lohnen, den „Markt und dessen Entwicklung derzeit im Auge zu behalten“, so Jahn.

In den Landkreisen Friesland und Aurich finden potenzielle Käufer noch durchschnittliche Immobilienpreise für etwa 1.700 Euro pro Quadratmeter. Auch Wittmund oder Wilhelmshaven weisen moderate Durchschnittspreise um 1.600 Euro pro Quadratmeter auf. Erstaunlich ist allerdings, dass sich hier die höchsten Preissteigerungen in der gesamten Auswertung finden. In Aurich kletterten die Preise um zehn Prozent auf 1.747 Euro pro Quadratmeter. Noch deutlichere Anstiege gab es in Wilhelmshaven mit 14 Prozent auf 1.603 Euro pro Quadratmeter, in Friesland mit 13 Prozent auf 1.761 Euro pro Quadratmeter und Wittmund mit elf Prozent auf 1.626 Euro pro Quadratmeter.
„Wilhelmshaven, Friesland und Wittmund sind mit ihrer direkten Nähe zum Wattenmeer eine begehrte Alternative zu den immer noch sehr teuren Inseln. Eine deutliche Ausweichbewegung in Richtung Festland ist spürbar, was auch die starken Preisanstiege in diesen Regionen erklärt“, erläutert Felix Jahn.

Weitaus weniger tief müssen Kaufinteressenten in Emden und Bremerhaven in die Tasche greifen. Dort kostet der Quadratmeter im Schnitt 1.574 Euro pro Quadratmeter beziehungsweise 1.562 Euro pro Quadratmeter, wobei Emden einen Preisrückgang um ein Prozent verzeichnet und Bremerhaven einen Anstieg um vier Prozent. Am günstigsten ist und bleibt es im Landkreis Wesermarsch, wo Interessenten mit nur 1.353 Euro pro Quadratmeter und einem Preisanstieg von lediglich zwei Prozent rechnen müssen.

Daten und Grafiken: McMakler (www.mcmakler.de)

*Die Datenerhebung von McMakler basiert auf einer Auswertung inserierter Kaufangebote für Häuser und Wohnungen (nur Bestandsbauten, Baujahr bis 2014) verschiedener Immobilienportale für das erste Quartal 2019 und erste Quartal 2020. Da sich jede Immobilie im Baujahr, der Wohnlage und Ausstattung unterscheidet, sind diese Immobilienpreise keine Grundlage für eine exakte Berechnung des Quadratmeterpreises, sondern dienen als Orientierung.