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Große Überraschung im Viertelfinale des Hamburger Pokals: Landesligist FC Alsterbrüder besiegte am Samstag den Oberligisten Hamburg-Eimsbütteler BC mit 3:1. Damit zog der Außenseiter erstmals in das Halbfinale des Pokal-Wettbewerbs ein – und darf jetzt sogar von der Teilnahme am DFB-Pokal träumen. Noch bis zum Jahr 2016 spielte der Klub nur in der Kreisliga.

Der FCA verdiente sich den Pokal-Erfolg durch eine bärenstarke erste Halbzeit. Zur Pause stand es 1:0 durch einen Treffer von Bastian Sticken (22.). Im zweiten Durchgang glänzten die Alsterbrüder durch effiziente Chancenverwertung. Gian Luca Verago erhöhte auf 2:0 (68.), ehe die Gäste auf 2:1 durch Erciyes Palo trafen. Tim Algner sorgte in der 88. Minute für die Entscheidung und riesigen Jubel auf den Rängen des Walter-Wächter-Platzes. Der Treffer fiel mitten in einer Phase, in welcher der HEBC auf den Ausgleich drängte. „Unsere Körpersprache war sensationell gut. Damit haben wir uns den Sieg verdient. Ich kann es immer noch kaum glauben, dass wir es wirklich geschafft haben“, war Alsterbrüder-Trainer Jörn Großkopf nach Spielschluss fast sprachlos. Für ihn war das Spiel aus mehreren Gründen emotional – in den 1980er Jahren war er als Spieler beim HEBC aufgewachsen und hatte von dort den Sprung zum FC St. Pauli geschafft. 2018 kehrte er zudem als Trainer zum Oberligisten zurück.
Das Timing für den überraschenden Erfolg der Alsterbrüder hätte besser nicht sein können: Die Gastgeber beschenkten sich mit dem Pokal-Coup selbst zum 75. Vereinsgeburtstag. Anlässlich des Jubiläums hatten die Fans der Alsterbrüder ein riesiges Banner vorbereitet: „75 Jahre FCA – heute werden Wunder wahr“. Sie sollten Recht behalten.
Der Traum vom ganz großen Traum lebt – und sorgte für kreative Glückwünsche. Regionalligist Eintracht Norderstedt gratulierte in den sozialen Medien zum Halbfinal-Einzug mit dem Hinweis: „Wenn ihr ein Stadion für den DFB-Pokal braucht, sagt Bescheid.“
Norderstedt war übrigens nicht gelungen, was der FC Alsterbrüder jetzt schaffte: Ein Sieg über den HEBC. Norderstedt war gegen den Oberligisten im Achtelfinale gescheitert.

Aufstellungen:

FC Alsterbrüder
Moritz Kühn, Bastian Sticken, Jannik Kretschmar, Philipp Dechow, Antonio Halil Pabst (64. Gian Luca Verago), Felix Niebuhr (90. Lenny Akpu), Konrad Janta, Lennart Duve (77. Lorenz Hertwig), Luca Drude, Philipp Strüder, Tim Algner

HEBC
Patrick Meins, Erciyes Palo, Janek Wrede, Allan Muto, Fabian Lemke, Friedemann Schott, Hendrik Diekmann (70. Raoul Bouveron), Malte Wilhelm (90. Arisch Butt), Nikola Prom (70. Kevin Houndjame), Robert Schick (46. Tjorven Köhler), Lion Jodeit (46. Johann Buttler)

Tore:
1:0 Konrad Janta (22.), 2:0 Gian Luca Verago (68.), 2:1 Erciyes Palo (70.), 3:1 Konrad Janta (88.)