Warum das Wasser in unserer Region bald knapp werden könnte

Die Wasserversorger in den Niederlanden schauen besorgt auf den anstehenden Sommer. Die erhöhte Nachfrage nach Wasser hat bereits in den vergangenen Tagen an einigen Ort zu Problemen geführt, zumal auch die Corona-Krise zu einem erhöhten Wasserverbrauch beigetragen hat. Die Bürger wurden nun aufgerufen, Wasser möglichst nur für notwendige Zwecke zu nutzen.

Der Wasserversorger „WMD Drinkwater“, der die Einwohner der Provinz Drenthe mit Wasser beliefert, hat in den vergangenen Tagen rund 125.000 Kubikmeter Trinkwasser pro Tag zur Verfügung gestellt. Normalerweise werden von WMD „nur“ rund 80.000 Kubikmetern pro Tag geliefert. Aufgrund des hohen Verbrauchs sinkt der Wasserdruck an einigen Orten. Weniger Wasser kommt aus dem Hahn. Der Trinkwasservorrat schwindet nach Angaben von WMD bei dieser hohen Nachfrage immer mehr.

Nach Angaben des Wasserversorgers ist der erhöhte Wasserverbrauch zum Teil darauf zurückzuführen, dass viele Menschen ihre Gärten bewässern und Swimmingpools mit Wasser füllen. WMD fordert die Bürger nun auf, Wasser nur für notwendige Zwecke zu nutzen. Diese Maßnahme beinhaltet, dass nur möglichst kurz geduscht werden soll. Das Autowaschen soll auf die Zeit nach der Wasserknappheit verschoben werden. Auch Geschirrspüler und Waschmaschinen sollen nur genutzt werden, wenn es wirklich notwendig ist.
Die vorsorglichen Maßnahmen betreffen inzwischen nicht mehr nur die Provinz Drenthe. Auch andere Teile der Niederlande sind betroffen. Der Wasserversorger Vitens, der unter anderem die Provinz Friesland beliefert, forderte die Bürger jetzt ebenfalls auf, ihren Wasserverbrauch zu reduzieren.

Obwohl die Temperaturen ab Mittwoch wieder fallen sollen und Regenschauer erwartet werden, mit denen die Wasservorräte aufgefüllt werden können, befürchten die Wasserversorger für die Sommermonate Engpässe. Vitens teilte bereits im April mit, dass der Wasserverbrauch aufgrund der Corona-Krise deutlich zugenommen hat, weil die Menschen mehr Zeit zu Hause verbrachten und deshalb zum Beispiel im Garten arbeiteten. Das Bewässern von Pflanzen und Blumen benötigt nach Angaben der Versorger besonders viel Wasser – genauso wie der Einsatz von Hochdruckreinigern.
Da noch kein Ende der Corona-Krise absehbar ist, werden viele Menschen die anstehenden Sommerwochen vornehmlich zu Hause verbringen. Zusätzlich zur befürchteten Dürreperiode steigere dies den Wasserverbrauch. Experten sind skeptisch, ob das niederländische Trinkwassersystem diesen Anforderungen standhält.