Im Westen der Stadt Groningen könnte bereits im kommenden Jahr eine legale Cannabis-Farm ihren Betrieb aufnehmen. Ein Unternehmer aus Stadskanaal wurde ausgewählt, um an einem Pilotprojekt zum erlaubten Anbau von Cannabis teilzunehmen. Zehn Anbaubetriebe sind landesweit geplant – einer davon in Groningen. Die Betriebe unterliegen der staatlichen Kontrolle.

In den Niederlanden wird der Verkauf von Cannabis und Haschisch in Coffeeshops von der Regierung toleriert. Die Produktion der Drogen ist hingegen verboten. So wird das Gras oft in illegalen Plantagen auf Dachböden oder in Garagen angebaut. In unserer Region flogen in den vergangenen Monaten häufiger Hanf-Plantagen auf (wir berichteten mehrfach). Oft droht in diesen illegalen Anbau-Orten Brandgefahr. Häufig steht der Betrieb einer Plantage in Zusammenhang mit anderen kriminellen Delikten. Zum Beispiel wird für den Anbau illegal Strom abgezapft. Generell soll der Cannabis-Anbau entkriminalisiert werden. So entstand die Idee zum Pilotprojekt.

Gert Jan d’Haan aus Stadskanaal ist einer der Unternehmer, die für das landesweite Pilotprojekt ausgewählt wurden. Gemeinsam mit anderen Investoren will er unter dem Namen QATI (Quality Assurance Through Innovation) in einer neuen Fabrikhalle, die im Groninger Industriegebiet Westpoort entstehen soll, Cannabis anbauen. 16 Millionen Euro sollen in die hochmoderne Anlage investiert werden. D’Haan bestätigte unter anderem gegenüber RTV Noord, dass seine Farm in den ersten zwei Jahren etwa 9.500 Kilo Gras liefern würde. Später könnte die Produktion sogar 14.000 Kilo pro Jahr erreichen. Das wäre genug, um alle Coffeeshops in Groningen und Umgebung zu beliefern.

D’Haan hofft, dass er in etwa einem Jahr mit der Produktion beginnen kann. Der Unternehmer und sein Konsortium QATI werden jetzt zunächst von der Regierung in einer so genannten „Bibob-Studie“ auf Vertrauenswürdigkeit und Bonität geprüft. Außerdem braucht er für die Halle noch eine Baugenehmigung.