Der Lockdown wird in den Niederlanden zunächst bis zum 9. Februar verlängert. Das gab Ministerpräsident Mark Rutte am Dienstagabend bekannt. Zusätzliche Maßnahmen könnten in der nächsten Woche folgen. Die Zahl der Corona-Infektionen sank bisher nicht so wie erhofft. Zudem fürchtet die Regierung, dass die „britische Mutation“ für weitere Probleme sorgen wird.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den Niederlanden war in den vergangenen Wochen zwar rückläufig (in der vergangenen Woche wurden in den Niederlanden 49.398 Corona-Infektionen gemeldet – in der Vorwoche 56.440), doch dieser eher geringe Rückgang reicht nicht, um die Krankenhäuser zu entlasten. Am Dienstag befanden sich insgesamt 2.633 Corona-Patienten in niederländischen Kliniken, 688 davon auf den Intensivstationen.

Laut der niederländischen Regierung sind diese Zahlen noch viel zu hoch, um über Lockerungen der Maßnahmen nachzudenken. Im Gegenteil: Die Regierung zieht sogar zusätzliche Maßnahmen in Betracht, um die Ausbreitung der ansteckenderen britischen Coronavirus-Mutation in den Niederlanden zu stoppen. Diese Virusvariante müsse als ein „völlig neues Problem“ angesehen werden, so Rutte.

Eine der möglichen zusätzlichen Maßnahmen zum Lockdown ist die Einführung einer Ausgangssperre, um die Anzahl von Besuchskontakten in den Abendstunden zu reduzieren. Die Einführung einer Ausgangssperre stößt allerdings auf Widerstand (wir berichteten hier). Die Regierung hat daher den niederländischen Krisenstab („Outbreak Management Team“) um eine zeitnahe Analyse gebeten. Kosten, Effizienz und Nutzen einer abendlichen Ausgangssperre sollen analysiert werden. Auf dieser Basis soll dann über die Maßnahme entschieden werden. Über andere mögliche Alternativen zur Ausgangssperre wollte Rutte noch nicht spekulieren. Mit der Ankündigung weiterer Maßnahmen ist frühestens in der kommenden Woche zu rechnen.