Schon wieder rammte ein Schiff in unserer Region eine Brücke: Zu dem Zwischenfall kam es am Montagabend auf dem „Van Starkenborghkanaal“ bei Aduard in der Nähe von Groningen. Das Steuerhaus wurde komplett zerstört. Ein Auto, das auf dem Schiff parkte, fiel ins Wasser.

Verletzt wurde bei dem Unfall niemand. Auch die Brücke selbst kam glimpflich davon und wurde nur leicht beschädigt. So blieb es bei Kratzern und Lackschäden an der Unterseite der Brücke. Zudem wurde eine Ampel beschädigt. Sowohl der Straßen- als auch der Schiffsverkehr mussten für eine längere Zeit eingestellt werden. Das Auto wurde mit einem Kran aus dem Wasser gehoben.

Noch ist unklar, wie es zu dem Unfall kommen konnte. Nach Angaben des TV-Senders RTV Noord schlief der polnische Kapitän des Schiffes zum Zeitpunkt des Unfalls. Seine Crew hatte das Kommando übernommen.

Kollisionen werden langsam zur Tradition
In den vergangenen Jahren kam es in unserer Region auffallend oft zu Kollisionen zwischen Schiffen und Brücken. Mitte Mai zerstörte ein Frachtschiff die Gerrit-Krol-Brücke in Groningen (hier mehr Infos). Der Schiffsverkehr kam tagelang zum Erliegen. Auch die Brücken bei Dorkwerd und Zuidhorn im „Van Starkenborghkanaal“ wurden in der Vergangenheit schon gerammt. Der Kanal ist Teil der viel befahrenen Wasserstraße Lemmer-Delfzijl.

Auch auf deutscher Seite gab es Zwischenfälle. Der berühmteste ist der Unfall eines Schiffes mit der Friesenbrücke in Weener. Im Dezember 2015 rammte ein Frachtschiff die Brücke. Seitdem ist die Bahnverbindung zwischen Groningen und Leer unterbrochen. Die neue Eisenbahnbrücke soll im Jahr 2024 fertiggestellt werden (hier mehr Infos).

Im Februar dieses Jahres rammte ein niederländisches Tankschiff die Kanalbrücke des Dortmund-Ems-Kanals in Höhe Altenlingen (Emsland) (hier mehr Infos).